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Baupolitik Magdeburg

 

Magdeburg
Abwicklung
richtig ausdrücken

Der Spiegel

10. Februar 1992
Wir sind doch kein Detektivbüro (lesen)

Die Welt

18. Dezember 1993
Penz will bei Magdeburger Hochbau nachverhandeln (lesen)

Die Welt

10.Januar1994
Treuhand schließt Akten der Magdeburger Hochbau (lesen)

Berliner Zeitung

14. Januar 1994
Penz Gruppe erwirbt Magdeburger Hochbau AG (lesen)

Berliner Zeitung

01. April 1998
Geschäftspraktiken von Penz umstritten (lesen)

Focus Magazin

25. Mai 1998
Ost-Investor Penz hat sich Übernommen (lesen)

Magdeburger Volksstimme

26. Mai 1998
Aus Hochbau AG wird Familienunternehmen (lesen)

Ost-Bau-Konzern -

... das kann nicht sein !

Das WBK Magdeburg wurde 1990 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Unter dem Dach der Magdeburger Hochbau AG – so der neue Name des Unternehmens – wurden die Betriebe in die Rechtsform GmbH gewandelt.
Magdeburger Architekten und Ingenieur GmbH, Beton- und Baustoffwerke Mittelelbe GmbH, Hochbau Magdeburg GmbH, Hochbau Halberstadt GmbH, Hoch- und Ausbau Mittelelbe GmbH, Mabat, GmbH, Repro-Center GmbH, baudata GmbH , so die Namen der AG Töchter.
Bis zur anstehenden Privatisierung reduzierte sich die Belegschaft durch betriebsbedingte Kündigungen und Betriebsliquidationen von ehemals rund 8.500 auf 1.725.
Kaufinteressenten, Berater und Treuhandvertreter gaben sich die Klinken in die Hand, analysierten, konzipierten und managten mit großem zeitlichen und finanziellen Aufwand zu Lasten des Ergebnisses des Unternehmens.

1992 hatte die Treuhandanstalt den ersten Kaufvertrag vollzugsreif mit einem Konsortium bestehend aus der italienischen Fiat-Tochter Impresit, der Nord-LB und zweier Bauunternehmen aus Bayern und Baden-Würtemberg vorbereitet.
„Die Kuh ist vom Eis!“ verkündete der damalige Wirtschaftsminister Günter Rexrodt stolz der verbliebenen Belegschaft die vermeintliche Einigung des Verkaufs mit der Aussicht auf Fortbestehen des Unternehmens. Das ganze wurde aufwändig mit einem Event in der Magdeburger Stadthalle proklamiert und gefeiert.
Der vom Konsortium gebotene zweistellige, dem Betriebsvermögen entsprechende, Millionen-Kaufpreis war allerdings noch umstritten. Der Forderung des Käufers nach mehr finanzieller Unterstützung durch die Treuhandanstalt wurde nicht entsprochen. Zudem hatte man mit dubiosen Tricks skandalös in die eigene Tasche gewirtschaftet.


1993 gab es eine Neuausschreibung, bei der der Westberliner Multi-Unternehmer Helmuth Penz den Zuschlag für lediglich 2,5 Millionen Mark und zusätzlich eine unterstützende Anschubfinanzierung von 140 Millionen Mark erhielt; später folgten noch einmal über 100 Millionen.
Damit war im Januar 1994 die Privatisierung und teilweise Abwicklung des ehemaligen WBK Magdeburg – als letzter großer Baubetrieb des Ostens – mit der Maßgabe 1.500 Arbeitsplätze für 3 Jahre zu sichern vollzogen. Die noch bestehenden Betriebe tauchten in das nebulöse Firmengeflecht der 120 Unternehmen der Penz-Gruppe ein. Innerhalb von zwei Jahren  schrumpften die Unternehmen zwar um 80%, was aber nicht daran hinderte Penz als „Unternehmer des Jahres“ zu küren.

1998 veräußerte Penz die so „sanierte“ Magdeburger Hochbau AG an die Rechtsanwaltsfamilie Ludger und Katja Hellenthal aus Münster. Hellenthal war bereits beim Kauf 1994 als Minderheitsaktionär  und als Vorstand dabei. Investor Hellenthal arbeitete nun mit dem erworbenen Vermögen in verschiedenen Regionen Deutschlands, investierte in Großaufträge und finanziert zahlreichen Vorhaben in der Region Münster, verbunden mit der Sicherung von Arbeitsplätzen dort.
So die geschichtliche Realität, die mögliche Alternativen nicht darstellt.

Die von zwei Konsortien bei der Privatisierung des WBK Magdeburg angestrebte Erhaltung des Unternehmens und damit der Sicherung von Arbeitsplätzen in der Standortregion war realistisch und möglich. Das unternehmen verfügte über gut qualifizierte und mit viel Bauerfahrung ausgestattete Architekten, Projektanten, Ingenieure, Meister, Poliere und Facharbeiter.
Das trifft auch auf bilanzsichere Buchhalter, Technologen oder IT-Mitarbeiter zu. Bauleiter und Leiter wiesen sehr schnell ihre „Manager-Fähigkeiten“ nach; die Informatik war bereits 1991 mit modernster IBM-Technik und westdeutscher Branchensoftware ausgestattet, Betriebsabrechnung und Controlling liefen GmbH konform. Leistungstarke Bautechnik war im Einsatz.
Eine solche Richtung entsprach aber nicht der Philosophie und dem Auftrag der Treuhand. Eine wie auch immer geartete Konkurrenz  eines größeren Bauunternehmens oder wie avisiert eines Bau-Konzerns mit den durchaus vorhandenen erprobten Akquisitions- und Kooperationsbeziehungen in der Region war nicht gewollt.
Die lukrativen Bauaufträge der Nachwende und daraus resultierende Gewinne beim Aufbau Ost – so auch in Magdeburg und Sachsen-Anhalt – kamen Baukonzerne aus den alten Bundesländern einschließlich der erheblichen Fördermittel zugute.

Im Gegensatz zu millionenschweren Anschubfinanzierungen und finanziellen Stützen für die Abwicklung eines Großunternehmens mussten die ehemaligen Mitarbeiter des WBK Magdeburg ihren spezifischen individuellen Weg ohne Unterstützung finden.


Beispiele von Aus- und Neugründungen zeigen, daß das vielen eindrucksvoll gelungen ist und sie damit die Traditionen zuverlässiger qualitätsgerechter Tätigkeit des WBK Magdeburg fortgesetzt haben.

Der Spiegel

28. September 1998
AFFÄREN   Dumm gelaufen (lesen)

Flughafenknast

27. Juli 2012
Ehemalige Penz Firma
am BBI tätig (lesen)