Frauenhandball in der Region Keine Konzentration der Kräfte (September 2014)
Nach der Trennung der Handball-Männer- und Frauenmannschaften in Magdeburg 1996 war von den Verantwortlichen mit der Bildung des HC Niederndodeleben die Etablierung des Frauenhandballs am Rande Magdeburgs angedacht. Man spielte dort 5 Jahre erfolgreich in der 2. Bundesliga, musste aber schließlich den gewinnorientierten und gerichtlich eingeforderten finanziellen Forderungen der tragenden Gemeinde Tribut zollen. Der HSC 2000 Magdeburg übernahm das Spielerpotential und sollte als „Schlachtschiff des Frauenhandballs“ in der Region entwickelt werden. Das Ergebnis ist bekannt: Nach dem freien Fall von der 2. Bundesliga bis in die 5.klassige Landesliga kam 2014 das endgültige Aus des Vereins. Alle Bemühungen der Vereine der Region eine Zusammenarbeit im Sinne des Erhalts des Frauenhandballs zu organisieren scheiterten über die Jahre mehrfach an der Ablehnung der sportlichen Leitung des HSC 2000 Magdeburg.
Bereits seit dem Frühjahr 2013 waren die Verantwortlichen des BSV 93 Magdeburg bemüht im ersten Schritt die Damen - Mannschaften des BSV 93 Magdeburg und des HSC 2000 Magdeburg in einer Spielgemeinschaft zusammenzuführen. In einem zweiten Schritt war angedacht auch die anderen Magdeburger Mannschaften an diesem Konstrukt zu beteiligen. Bis zum Januar 2014 wurde immer wieder mit den Verantwortlichen des HSC 2000 Magdeburg gesprochen um eine tragfähige Lösung dafür zu finden. Leider war es erneut nicht möglich eine Zusammenarbeit zustande zu bringen und damit auf diesem Wege für den Magdeburger Damenhandball eine neue Zielmannschaft zu schaffen.
Gleiche Bemühungen des HSV Haldensleben mit dem HSC 2000 aus den beiden Jugend-Bundesligavertretungen der Vereine für die Saison 2014-15 eine spielfähige Mannschaft – sogar mit dem Angebot der finanziellen Trägerschaft durch den HSV Haldensleben – wurden vom HSV 2000 bzw. dem HSV Magdeburg nicht unterstützt und abgewiesen. Man entschied sich gegen eine sinnvolle Zusammenarbeit. Unterstützt vom verantwortlichen Trainer des Landesverbandes delegierte man die Magdeburger Spielerinnen nach Halle und spielt nun unter der Flagge von Halle-Neustadt in der Jugendbundesliga. Eine starke Jugendbundesliga–Mannschaft der Region (HSV Magdeburg / HSV Haldensleben) wäre sicher ein guter Unterbau für Zielmannschaften in der Mitteldeutschen Oberliga bzw. der Sachsen-Anhalt-Liga gewesen und hätte zum Erhalt von 3 Teams aus Sachsen-Anhalt in der Mitteldeutschen Oberliga beigetragen.
Nach vorgenannten zahlreichen Abgängen aus dem jungen Team der Mitteldeutschen Oberliga des HSV Haldensleben, der damit fehlenden Spielfähigkeit für die Ansprüche in der Mitteldeutschen Oberliga und der seit längerem knappen Personaldecke beim BSV 93 Magdeburg war es ein glücklicher Umstand, dass sich die verbliebenen Spielerinnen des HSV Haldensleben – meist Frauen aus Magdeburg - entschlossen, dem BSV 93 Magdeburg das Zusammengehen anzubieten. Das war letztlich gleichbedeutend mit der Sicherung zumindest EINER Mannschaft für die Anforderungen der Mitteldeutschen Oberliga.
Der BSV 93 Magdeburg und der TSV Niederndodeleben vertreten damit den Frauenhandball der Region in der – mangels Teilnahmebereitschaft - auf 10 Mannschaften reduzierten Mitteldeutschen Oberliga. Erfreulich, dass zumindest die traditionell gute sportliche Zusammenarbeit und Kooperation der Frauenhandballvereine der Region TSV Niederndodeleben, TSG Calbe, HC Salzland 06, FSV 1895 Magdeburg, TuS 1860 Magdeburg weiter klappt.
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